
Partu Patima – Heldin des Lakischen Epos und Symbol des unbeugsamen Geistes der dagestanischen Frau
Der Name Partu Patima ist unauslöschlich in die kulturelle und geistige Geschichte Dagestans eingraviert. Sie ist die Heldin des lakischen Epos –
eine Frau, deren Wille und Mut zu einem Sinnbild des Kampfes für Freiheit, Ehre und Würde geworden sind. Ihre Gestalt lebt in Liedern, Legenden und im kollektiven Gedächtnis des Volkes weiter. Von Generation zu Generation wird sie als Erinnerung daran weitergegeben, dass Frauen in Dagestan schon immer eine Stimme, Kraft und das Recht hatten, Anführerinnen zu sein.
Eine Legende, geboren in den Bergen
Der Überlieferung nach wurde Partu Patima im Dorf Kumukh geboren – einem der ältesten lakischen Siedlungen, die einst als Hauptstadt Lakiens galt. Ihre Jugend fiel in eine Zeit, in der die Hochlandbewohner mit der Bedrohung durch fremde Unterwerfung konfrontiert waren. In diesem entscheidenden Moment blieb Patima nicht tatenlos – sie stellte sich an die Seite der Verteidiger ihres Landes, und nach manchen Berichten führte sie sogar den Widerstand an.
„Ich werde nicht im Schatten des Herdes weinen, wenn mein Volk zum Kampf ruft“, heißt es in einem der Epen über sie.
Mit Mut und strategischem Verstand wurde sie zum Sinnbild von Stärke und Unabhängigkeit. Das Volk nennt sie „die Löwin von Lakien“, „das Schwert der Ehre“ und „die Mutter der Berge“.
In Dagestan steht die Frau nicht im Schatten – sondern an der Seite
Die Geschichte von Partu Patima zeigt deutlich: In der traditionellen Hochlandkultur war die Frau keine Unterdrückte. Sie konnte Ratgeberin, Beschützerin, Anführerin sein. In Zeiten der Not griffen Frauen zu den Waffen, beschützten ihre Kinder und das Vaterland – mit derselben Verantwortung wie Männer.
„Mein Schwert ist kein Schmuck – es stellt sich zwischen mein Volk und den Feind“, verkünden die Verse des Epos.
Partu Patima ist nur eine von vielen, doch gerade ihre Geschichte wurde zum Symbol weiblicher Führungskraft, tief verwurzelt in der Kultur Dagestans.
Ein Denkmal für eine große Frau
Im Jahr 2018 wurde in Kumukh, dem Heimatdorf Partu Patimas, ein Denkmal zu ihren Ehren errichtet. Die Skulptur zeigt sie in Kampfkleidung, mit einem stolzen und entschlossenen Blick. In der Hand hält sie ein Schwert und schaut in die Ferne – als würde sie noch immer über ihr Volk und die Berge Lakiens wachen.
Das Denkmal ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein starkes Zeichen weiblicher Stärke und historischer Erinnerung. Es zieht Touristen, Wissenschaftler, Schüler und alle an, die das heldenhafte Erbe Dagestans würdigen.
„Partu Patima ist nicht nur Vergangenheit – sie ist unser Gewissen, unsere Zukunft und unser Stolz“, sagte eine Einwohnerin Kumukhs bei der Eröffnung.
Das lebendige Erbe Patimas
Heute tragen viele lakische Mädchen den Namen Patima. Ihre Geschichte wird im Schulunterricht behandelt, und die Verse des Epos erklingen bei kulturellen Veranstaltungen. Die Zeit hat ihre Stärke nicht ausgelöscht – im Gegenteil, ihr Bild ist aktueller denn je.
In einer Welt, in der Frauen weiterhin für Gleichberechtigung und eine hörbare Stimme kämpfen, erinnert uns diese Heldin aus einem Bergdorf: In Dagestan standen Frauen nicht hinter den Männern – sie standen an ihrer Seite.